Die in Massivbauweise erstellte Wohnanlage wurde Anfang der Achtziger Jahre erbaut und besteht aus fünf aneinander gereihten Gebäuden. Die Gebäude verfügen über drei bis vier Wohngeschosse und insgesamt 67 Wohneinheiten. Jede Wohnung ist mit mindestens einem Balkon ausgestattet. Die Größe der einzelnen Balkone fällt mit einer Grundfläche von ca. 3 bis ca. 6 m2 unterschiedlich aus. Bei der Konstruktion der Balkone handelt es sich um auskragende Stahlbetonplatten, die in Fertigteilbauweise erstellt sind. Auf der Betonplatte war ein Zementestrich aufgebracht, der mit einem bauzeitlichen Fliesenbelag aus Spaltklinkerplatten versehen wurde.

An den gefliesten Balkonböden waren folgende charakteristische Schäden feststellbar:

  • schadhafte Fliesenfugen
  • Risse in einzelnen Fliesen
  • Viele Bereiche mit hohl liegenden Fliesen, insbesondere entlang des freien Balkonrands
  • An mehreren Balkonen waren die Schenkelfliesen bereits abgefallen
  • vereinzelt geringe Gefälleausbildung (< 1,5 %)
  • An einzelnen Balkonen lagen die Schenkelfliesen einige Millimeter höher als der angrenzende Bodenbelag was zu Pfützenbildungen am Balkonrand führte

Die wesentlichen Arbeitsschritte an den Balkonen waren wie folgt:

  • Abtrag des Fliesenbelags einschließlich Estrich sowie der Abdichtungsschichten
  • Entfernen sämtlicher verbundmindernder und nicht haftender Bestandteile auf der Oberseite der Balkonplatte durch Untergrundvorbereitung
  • Instandsetzen von Schadstellen der Balkonplatte auf der Grundlage der der Instandsetzungsrichtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb)
  • Einbau eines Fliesenabschlussprofils und aller notwendigen Flaschnerarbeiten (Wandanschlussbleche) Aufbringen eines vollflächigen Abdichtungssystems mit fachgerechtem Anschluss an aufgehende Bauteile sowie Anarbeitung an eventuelle Durchdringungen
  • Einbau eines neuen Fliesenbelags inkl. Sockelfliesen