Projektdetails Tiefgarage Kongresszentrum

Die Tiefgarage des Kongresszentrums umfasst zwei verschiedene Garagenkomplexe, die über eine gemeinsame Ein- und Ausfahrtsspindel verbunden sind. Die dreigeschossige Tiefgarage befindet sich westlich der Kongresshalle. Östlich der Kongresshalle ist eine kleinere, eingeschossige Tiefgarage mit Parkdach / Freideck angeordnet. 

Die Tiefgarage ist in Stahlbeton-Massivbauweise erstellt. Die Decken sind als Flachdecken ausgebildet und über den Auflagern (zwei Stützenreihen und Wände) angevoutet. In Feldmitte beträgt die Deckenstärke ca. 40 cm, über den Auflagern an den Stützen und Wänden ca. 60 cm. Die Gründung der Tiefgarage erfolgt über eine elastisch gebettete Bodenplatte, die ins Grundwasser einbindet. Auf der Geschossdecke war ein unbewehrter Aufbeton aufgebracht, der über ein Dachprofil mit einer Neigung von ca. 1,0 – 1, 5 % verfügt. Wasser wurde somit von der Fahrbahnmitte in Richtung von längs verlaufenden Verdunstungsrinnen in Stützen- bzw. Außenwandachsen geleitet. Auf dem Aufbeton wurde entlang der Tiefpunkte zusätzlich ein Estrich bzw. Glattstrich mit einer Dicke von ca. 1,0 cm festgestellt. Die Oberfläche des Aufbetons / Glattstrichs war oberseitig versiegelt.

Die Gebäudekonstruktion des Freidecks ist aus Stahlbeton in einer Riegel-Rahmenkonstruktion hergestellt. Dieser Tiefgaragenteil ist mittels Pfahlgründungen gegründet. Das Freideck wurde mit einer bituminösen Abdichtung und einem Asphaltbelag abgedichtet.

Im Zuge der Instandsetzungsmaßnahme wurden die Tiefgaragenebene UG2 und das Parkdach(Freideck inkl. der dazugehörigen Fugenkonstruktion bearbeitet.

Bei den Voruntersuchungen konnten folgende Schädigungen an den Stahlbetonbauteilen der Tiefgaragenebene UG2 festgestellt werden:

  • Zahlreiche Risse im Aufbeton der Zwischendecke
  • Hohlliegende Aufbetonflächen
  • Rostfahnen entlang der Verdunstungsrinnen
  • Ausbruchstellen der mineralischen Dichtschlämme entlang der Sockelflächen der aufgehenden Bauteile
  • Betonabplatzungen mit freiliegender, korrodierter Bewehrung an den Sockelflächen der aufgehenden Bauteile

Zur Beseitigung der o.g. Schädigungen wurden nachfolgende Instandsetzungsmaßnahmen ausgeführt:

  • Austausch von größeren, hohlliegenden Bereichen im Aufbeton
  • Unterpressen kleinerer Hohlstellen im Aufbeton
  • Abbruch des eingebauten Mörtels in den Rinnen entlang der Stützenachsen und Längswänden
  • Durchführung von betontechnologischen Untersuchungen (Potentialfeldmessung, Betondeckungsmessung und Entnahme von Bohrmehlproben) an den Sockelflächen der aufgehenden Bauteile sowie in den Ausbruchstellen des Aufbetons
  • Instandsetzen geschädigter Bauteilbereiche durch Betonabtrag und Wiederherstellung der Bauteile (Sockelflächen und Zwischendecke unterhalb der früheren Verdunstungsrinne)
  • Herstellen einer neuen Entwässerungsrinne aus Mörtel entlang der Stützenachsen und Längswänden
  • Aufbringen einer Beschichtung (elast. OS 8-System) auf die Zwischendecke
  • Aufbringer einer Markierung und eines Fußgängerleitsystems

Auf dem Freideck (Decke über EG) konnten nachfolgende Schädigungen festgestellt werden:

  • Unebenheiten und Flickstellen im aufgebrachten Gussasphalt
  • Fehlendes Gefälle
  • Betonschädigungen an der Fugenkonstruktion infolge von massiven Wassereintritten im Bereich der Auflagerpunkte

Für die Instandsetzung der o.g. Schädigungen auf dem Freideck bzw. der geschädigten Bauwerksfugen wurden nachfolgende Maßnahmen ausgeführt:

  • Vollflächiger Abbruch des Asphaltbelags inkl. der bituminösen Abdichtung
  • Durchführung von betontechnologischen Untersuchungen (Potentialfeldmessung, Betondeckungsmessung und Entnahme von Bohrmehlproben) zur Bestimmung der Korrosionsaktivität auf der Freideckfläche
  • Partieller Abtrag des geschädigten Betons und Wiederherstellung der Auflagerpunkte
  • Ausbilden einer verbesserten Gefällesituation durch vollflächigen Auftrag eines Mörtels
  • Einbau überfahrbarer Fugenprofilkonstruktionen
  • Aufbringen einer neuen bituminösen Abdichtung inkl. Aufbringen einer OS10-Beschichtung und eines neuen Gussasphaltbelags
  • Durchführen von Markierungsarbeiten